HOLZ-BLOG - BEMERKENSWERTES AUS DER HOLZBRANCHE


26.04.2021

... die Familiengeschichte weiterschreiben

Nichts erinnert beim Anblick des Neubaus Mürg mehr an das vorbestehende Wohnhaus in Steinerberg, das seine Erbauung 1580 hatte. Oder wie es das dendrochronologische Gutachten hergab, bereits 1510/1511. Damals nämlich wurden die Holzschläge für den Gründungsbau vorgenommen.

Und doch wurde beim Ersatzneubau akribisch darauf geachtet, das Dorfbild zu erhalten und die Familiengeschichte weiterzuschreiben. Die Gebrüder Reichlin, als Besitzer des Grundstücks, spannen mit ihrem Neubau nämlich einen Bogen von geschichtsträchtigen Momenten ihrer Familie hin zu einem modernen Holzbau, der sich wiederum optimal ins Dorfbild von Steinerberg einfügt.

Einführung
Das vorbestehende Wohnhaus war der Stammsitz der Familie Reichlin seit 1580. Der Gründungsbau wurde aber im Jahr 1511 erbaut. Mit einem dendrochronologischen Gutachten wurden die Holzschläge für die ca. 90 Bäume (Fichten) auf den Winter 1510/1511 datiert. Sie wurden an Standorten von 800 bis 1'000 M. ü. M. geschlagen und wie damals üblich zeitnah für den Bau verwendet. Das Mürg-Haus war somit bis zum Abbruch das älteste Gebäude in der Gemeinde Steinerberg - zumindest in Teilen, wie z. B. der Hauptfassade und einigen Querwänden bis in die Giebelfelder. 1752 erfuhr das Wohnhaus eine Aufstockung und Erweiterungen nach Süden, Norden und Westen. Seither wurden verschiedene Renovationen, Umbauten und Anbauten vorgenommen. Der Abbruch wurde durch die Denkmalpflege des Kantons Schwyz freigegeben, da die überlieferte bauliche Substanz und Ausstattung nicht ausreichte, um eine Aufnahme ins kantonale Inventar der geschützten Bauten und Objekte zu rechtfertigen.

Überlegungen zum Neubau
Schon früh wurde für uns als Besitzer des Grundstücks mitten im Dorfzentrum von Steinerberg klar, dass wir mit einem Neubau ein Zeichen setzen wollen. Wir wollten Bezug nehmen auf den Vorgängerbau mit seiner Geschichte zum Dorf und zu unserer Familie.

Wir sind zwei Brüder und haben beide schon Wohnbauten für unsere Familien realisiert. Weil wir ökologisch bauen wollten, war uns von Anfang an klar, dass wir einen Holzbau verwirklichen würden. Der Bau spannt damit einen Bogen von der traditionellen Holzbauweise zu zeitgemässem Holzbau in Konstruktion wie auch in Erscheinung. Der Holzbau bleibt in den Wohnungen mit moderner Umsetzung spürbar. Die sorgfältig ausgesuchten Materialien und Oberflächen geben eine grosse Behaglichkeit. Mit den Balkonen und Aussenräumen bieten die hellen Wohnungen einen hohen Standard.

Schliesslich die Umsetzung
Das Grundstück befindet sich in der Dorfkernzone. Es ordnet sich hervorragend ins Ortsbild ein. Mit der Strukturierung des Wohnhauses in drei Teile und den sich daraus ergebenden Dachformen wahrt es die Eigenart des Dorfbildes. Nicht zuletzt ist es ein wertvoller Beitrag für die adäquate Aktivierung des dörflichen Lebens.

Jede der zehn Wohnungen hat mindestens einen Balkon. Und obwohl das Mehrfamilienhaus mitten im Dorfzentrum an der Hauptstrasse liegt, grenzt es auf der West- und Nordseite an die Landwirtschaftszone. Die Aussicht ist atemberaubend. Südöstlich überblickt man den ganzen Talkessel von Schwyz mit dem Lauerzersee und hangseits kann man bis hinauf zum Rossberg/Wildspitz schauen. Das Wohnprogramm ist durchmischt für Mehrgenerationen mit kleinen, mittleren und grossen Wohnungsgrössen. Auch bei der Haustechnik wurde auf die Ökologie geachtet. Auf drei Dachflächen unterstützen Photovoltaik- und Solaranlagen die Heizung mit Luft-/Wasserwärmepumpen. Der produzierte Eigenstrom wird im Gebäude und von den Mietern verwendet. Die überschüssige Energie wird ins Netz eingespeist.

Was auch noch wichtig war
Für die Holzbauweise sprachen noch weitere Gründe: Holzbauten sind modern, innovativ und wirken ästhetisch schön. Sie sind ökologisch sinnvoll, nachhaltig, fast CO2-neutral und preislich konkurrenzfähig. Mit einer Baute aus Holz konnten wir regionale Wertschöpfungsketten berücksichtigten und unterstützen - vom Urprodukt, über die Konstruktion bis zur Montage.

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Bildquelle: Zürrer Fotografie


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