Holzakteuranlass im Kanton Zug hielt hochkarätige Referate bereit

Der Tech Cluster Zug stand am vergangenen Donnerstag im Zentrum des Holzakteuranlasses im Kanton Zug. Mit ihm waren es beeindruckende Holzbauten, die im Kanton mehr und mehr zur Selbstverständlichkeit werden. Allen voran der Zephyr Hangar der V-ZUG Infra AG und das Hochhaus Pi der Urban Assets Zug AG, das dereinst an der Baarerstrasse zu stehen kommen soll.

Oberkirch, 30. August 2021 – Als Erster ergriff Marco Iten das Wort. Er ist der Präsident von Energienetz Zug und Mitglied der Regionalgruppe Zug der Lignum Zentralschweiz. Die Freude war ihm anzuspüren. Er durfte verschiedene hochkarätige Referate ankündigen, die sich um die Weiterentwicklung des Tech Clusters Zug drehen und den Fortschritt rund um das Bauen mit Holz beeindruckend aufzeigen.

Wissenstransfer erster Güte
Es war der Startschuss in ein Feuerwerk an Wissenstransfer: das Referat von Christoph Graf vom Tech Cluster Zug. Von dort wird ein klares Zeichen für die Industrie in der Schweiz gesetzt. Graf stellte den Bebauungsplan des Tech Clusters Zug vor. Neben der V-ZUG und der Metall Zug sollen Drittunternehmen, Start-ups, Spinn-offs und kleinere Unternehmen Platz finden. Ebenso geplant sind städtische Nutzungen und Wohnraum. Im Zentrum bei allen Plänen des TCZ stehen Verdichtung, Bauen, Energie & Mobilität, Gesellschaft, Resilienz. Nach diesen Werten entstand auch der neue Zephyr Hangar der V-ZUG Infra AG. Michael Roth von Diener & Diener Architekten sprach über die Einordnung des Hangars im Werkareal der V-ZUG und hob einige wesentliche Aspekte der Architektur hervor. Der stützenlose Hangar mit einer Grundfläche von 3'300 m2 wurde in nur sieben Wochen gebaut – dies dank modularen und weitgehend vorgefertigten Elementen. Dafür zeichnete Strüby Holzbau verantwortlich. CEO Pius Kneubühler und Leiter Engineering Beat Kenel sprachen über BIM und hatten den integralen Planungsansatz im Fokus: Architekt und Unternehmen bilden dabei ein Team und bieten einheitliche Empfehlungen. Nicht zuletzt beeindruckten «Strübys» mit Werten zur Nachhaltigkeit. 20'000 m3 Schweizer Holz verbaut das Unternehmen jährlich. Das bedeutet 20'000 t CO2-Bindung pro Jahr. Wenn man dabei bedenkt, dass 1 m3 Holz in drei Sekunden nachwächst – dann versteht man den genialen Holzkreislauf wohl definitiv.

Holzhochhaus Pi als zentrales Element
Ausgeklügelte Architektur, Wohlfühlambiente, durchdachtes Konzept und zentrale Figur im Tech Cluster Zug: das ist das 80 Meter hohe Holzhochhaus Pi der Urban Assets Zug AG, das in Zug preisgünstigen Wohnraum schaffen soll. Architekt Martin Kostelezky von Duplex Architekten und Wolfram Kübler von WaltGalmarini erklärten aus der Sicht ihrer jeweiligen Bereiche, welche Überlegungen im Rahmen der Planung angesagt waren. Da überzeugte einerseits die ausgeklügelte Architektur, die dank Verschachtelung und Dynamik Wohnraum für verschiedenste Bedürfnisse schafft. Da waren aber auch eindrückliche Überlegungen zur «Ent-Anonymisierung» in besagtem Hochhaus. Und es rückten natürlich die nachhaltigen Tragwerke und Gebäudehüllen in den Fokus. Wolfram Kübler hob dabei hervor, dass die V-ZUG Immobilien AG bereits im Wettbewerbsprogramm klar festhielt, dass sie neue Wege gehen will und sich für die Möglichkeiten des konstruktiven Holzbaus im Hochhaus interessiert. Solche Bauherrschaften braucht die Welt.

Last but not least kam eine Kapazität zu Wort, die in der Holzbranche äusserst bekannt ist: Prof. Dr. Andrea Frangi von der ETH Zürich äusserte sich zum Holzbau in der aktuellen Forschung. Es ist für alle «Hölzigen» klar, dass im Institut in Zürich Wege geebnet werden, dank Tests, Forschungsarbeiten und -ergebnissen. So rückte Frangi einerseits den Bereich Brandschutz und dessen Entwicklung in den Fokus und switchte weiter zum mehrgeschossigen Holzbau, der sich in den letzten Jahren – dank revidierter Brandschutzvorschriften 2015 - massgeblich weiterentwickelt hat.

Label Schweizer Holz für den Zephyr Hangar
Das Wort war nun bei Melanie Brunner, der Geschäftsführerin von Lignum Zentralschweiz. Sie durfte die Verantwortlichen der V-ZUG mit dem Label Schweizer Holz auszeichnen. 1351,2 Kubikmeter Holz sind im neuen Hangar verbaut worden. Dieses stammt zu 100 % aus dem Schweizer Wald und ist in der Schweiz verarbeitet worden. Brunner erwähnte, dass im verwendeten Holz über 990 Tonnen des Treibhausgases CO2 gebunden sind.

In Gruppen konnten die Teilnehmenden nun einen Augenschein des neuen Hangars nehmen und Schweizer Holz im Einsatz live erleben. Der Apéro bot Gelegenheit für regen fachlichen Austausch und mehr als einmal ertönte aus den Teilnehmerreihen, dass man den Referaten gerne noch länger gelauscht hätte. Der erweiterte Zuger Holzakteuranlass war ein Sinnbild für Zusammenarbeit von A bis Z. Es ist wünschenswert, dass sich solche Veranstaltungen wiederholen und zum Programm werden.

Präsentation Duplex Architekten
Präsentation ETH
Präsentation Strüby Holzbau
Präsentation WaltGalmarini



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