HOLZ-BLOG - BEMERKENSWERTES AUS DER HOLZBRANCHE


25.04.2022

Mit den «Waldräumen» im Hier und Jetzt

Ausgebreitete Yogamatten, ruhige Anweisungen der Kursleiterin, gekonnte Bewegungsabläufe der Kursteilnehmenden – und jetzt kommt’s: Vogelstimmen, Waldluft und Blätterrauschen. Wohl jeder wähnte sich am Anfang des Textes im klassischen Yogastudio, doch bei den Waldräumen geht Yoga anders. Die Yoga-Lektion findet im Wald statt. Unter freiem Himmel mit Terpenen in den Nasen der Kursteilnehmenden und den Vogelstimmen als natürliche Hintergrundmusik.

Auch Karin Bucher vollzieht ihre Bewegungen auf einer der Yogamatten. Sie ist die Erfinderin der Waldräume. «Die Idee kam mir – wie so viele andere Ideen auch – im Wald. Ich persönlich profitiere sehr von meinen Waldaufenthalten. Entweder, um den Kopf zu lüften, mich inspirieren zu lassen, Ruhe zu finden oder um Energie zu tanken.» Karin Bucher will ihren Kunden aufzeigen, dass solche Auszeiten ganz in der Nähe möglich sind, und dass man dafür nicht wegfahren muss. Sie will mit ihrem Angebot aber auch Gleichgesinnte vernetzen. Die Waldräume lassen neue Bekanntschaften entstehen.

Im Wald gross geworden
Ihre Liebe zum Wald hat Karin Bucher quasi mit den Genen mit auf den Weg bekommen. Ihr Vater hat zwei Minuten von ihrem jetzigen Zuhause entfernt ein Stück Wald. Mit ihrer Familie war sie früher oft dort – sei es beim «Tannlipflanzen» oder zum Spazieren und Bräteln. Als Teenie war ihr der Wald kurzzeitig nicht mehr so wichtig. Erst, als es mit dem Kinderwunsch nicht klappte, entdeckte sie den natürlichen Kraftort wieder für sich und fand dort Geborgenheit und Kraft. Heute gehört die Rückkehr in den Wald quasi zum Tagesritual.

Ja zu gezielten Pausen
Karin Buchers Waldräume haben viel mit dem Thema Bewusstsein zu tun. Wer die Natur nicht nur als Wanderparadies oder Freizeitmekka sehen will, lernt mit der Natur einen bewussteren Umgang und ganz viel Selbstverständlichkeit. Denn – die Natur ist «einfach» da. Sie ist vor unseren Augen, präsentiert sich uns tagtäglich – mal so, mal so. Warum nicht auf diese Ressourcen zählen und sie nützen? «Der Ausgleich zwischen Arbeit, Pausen und Freizeit ist nicht ganz so einfach», erklärt Karin Bucher. Sie habe für sich herausgefunden, dass es nichts bringe, am Arbeitsplatz zu verweilen und darauf zu warten, dass sich der Kreativprozess einstelle. Das sei für sie verlorene Zeit. Auf Kreativität ist sie als selbständige Raumgestalterin / -planerin angewiesen und so hat sie sich angewöhnt, in solchen Momenten administrative Arbeiten zu erledigen oder eben in den naheliegenden Wald zu gehen. Wobei der Waldbesuch ganz klar den Mehrwert bringe, wie sie unterstreicht. 15 bis 30 Minuten würden meist ausreichen, um den Kopf frei zu kriegen. Und damit meint sie auch, dass sie in dieser Zeit nicht ihren Projekten nachhänge, sondern sich bewusst treiben lasse – von Tieren und Pflanzen ablenken lasse und einfach im Hier und Jetzt lebe. Danach fühlt sich die Raumgestalterin wieder frei und inspiriert, und die Arbeit geht ihr leichter von der Hand.

Ideen sichtbar machen
Beim Besuch der Webseite www.waldraeume.ch strömt einem eine gesunde Frische entgegen und man riecht förmlich den Duft des Waldbodens. Das Angebot ist sehr vielseitig und reicht vom erwähnten Waldyoga bis hin zu Kräuterkursen und Morgenerwachen im Wald. Hat sie eine Idee, macht sich Karin Bucher auf die Suche nach geeigneten Kursleitern. Für sie wichtig, dass die Spezialisten ebenso wie sie ein kleines, eigenes Business führen. In den Waldräumen können diese Angebote sichtbar gemacht werden. Es entstehen wertvolle Kontakte und oft gar eine nachhaltige Zusammenarbeit.
Damit die Waldräume in der Form funktionieren können, wie sie das heute tun, braucht es kooperative Waldbesitzer. Karin Bucher ist dankbar, dass sie bis jetzt meist auf offene Ohren gestossen ist. Ist ihre Gruppe beispielsweise beim BreathWalk oder Morgenspaziergang unterwegs, werden die öffentlichen Wege begangen.

Die Yogamatten werden langsam aber sicher wieder eingerollt. Die Teilnehmenden packen ihre sieben Sachen und geniessen am Kursplatz entspannt einen heissen Tee. Nun bleibt genug Zeit, diesen Kraftort, wie ihn auch Karin Bucher für sich bezeichnet, zu geniessen und anregende Gespräche zu führen. Man kann sich förmlich vorstellen, wie die Gruppe frisch inspiriert, von innen heraus gestärkt und glücklich in den Alltag zurückkehrt.

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