Wald und Holz für den Klimaschutz positiv positionieren

Wald und Holzprodukte speichern CO2. Ersetzt der erneuerbare Rohstoff und Energieträger Holz andere Materialien und Brennstoffe, ist das zusätzlich positiv fürs Klima. Vertreter der Zentralschweizer Holzkette vom Wald bis zum Architekten trafen sich am 31. Oktober bei der Roos Holzbau AG in Buttisholz, um über verschiedene Ansätze zur Förderung dieser Leistungen zu diskutieren. Unterschiedliche Projektideen liegen auf dem Tisch. Nun gilt es, diese optimal aufeinander abzustimmen.

Dass die Klimaproblematik eine globale Herausforderung ist und dass der Wald und das Holz einen Beitrag zur Reduktion der CO2-Belastung leisten können, darüber waren sich die Akteure einig. Felix Lüscher, Bereichsleiter Wald, Oberallmeindkorporation Schwyz, stellte in seinem Eingangsreferat fest, dass die Menschheit 20 bis 30 Jahre Zeit hätte, um die CO2-Problematik zu lösen, sonst werde es «richtig heiss». Das Ziel, worauf sich fast 200 Länder am Pariser Klimagipfel im Dezember 2015 geeinigt haben, ist die Reduktion der CO2-Emissionen und die Begrenzung der Erderwärmung auf unter zwei Grad. Das Oberallmig Klimaschutzprojekt setzt darauf, den durchschnittlichen Holzvorrat leicht zu erhöhen, damit der Wald mehr CO2 speichert. Transparenz sei wichtig: man muss genau aufzeigen können, wie sich die Holzvorräte entwickeln. Die Oberallmeindkorporation Schwyz verkauft die erwirtschafteten CO2-Zertifikate an Firmen, damit diese ihre nicht vermeidbaren CO2-Emissionen kompensieren können. Für Felix Lüscher braucht es sowohl eine optimierte CO2-Speicherung im Wald als auch in Holzprodukten. Seine Korporation lässt darum das Holz nicht nur einfach im Wald stehen. Das Potential für eine marktgerechte Holzproduktion sei insbesondere im Wirtschaftswald auszuschöpfen, so Felix Lüscher.



Nationales Klimaschutzprojekt Wald und Holz
Michael Gautschi, Direktor Holzindustrie Schweiz HIS, begrüsst die differenzierte Betrachtungsweise von Felix Lüscher. Dennoch ist klar, dass die HIS nicht stehendes Holz als CO2-Senke propagiert. Die HIS setzt mit ihrem Senkenprojekt Holz auf die Speicherung im verarbeiteten Holz. Das laufende Projekt ist als Branchenlösung für ein Kompensationsprojekt beim BAFU akzeptiert. Für die HIS steht ein vitaler, bewirtschafteter Wald im Vordergrund, welcher Schnittholz produziert, damit im verbauten Holz CO2 eingelagert werden kann. Die HIS anerkennt, dass auch der Beitrag der Waldeigentümer bei Klimaschutzprojekten zu berücksichtigen ist. Aktuell steht eine Projektidee im Raum, welche auf einen durch aktive Waldbewirtschaftung optimierten Holzzuwachs setzt. Damit wird ein gemeinsames Klimaschutzprojekt von Wald- und Holzwirtschaft angestrebt.

Grosser Diskussionsbedarf
In der anschliessenden Podiumsdiskussion unter Leitung von Melanie Brunner, Lignum Holzwirtschaft Zentralschweiz, mit Felix Lüscher, Michael Gautschi, Michiel Fehr, Leiter Fachbereich Waldnutzung lawa, Ruedi Gerber, Präsident WaldLuzern, und Pirmin Jung, Präsident Lignum Holzwirtschaft Zentralschweiz, zeigte sich ein Informations- und Diskussionsbedarf innerhalb der Branche. Wie ein Klimaschutzprojekt funktionieren soll, welches die Wald- und die Holzwirtschaft gleichermassen berücksichtigt, muss unter den Interessensverbänden nun geklärt werden. Dass der Wille für eine gemeinsame Lösung vorhanden ist, zeigte das Luzerner Holzakteurtreffen. Nun gilt es, sich gemeinsam auf den Weg zu machen und den Wald und das Holz beide positiv für den Klimaschutz zu positionieren.

Präsentation Holzakteurtreffen
Präsentation HIS, Michael Gautschi

Fotos: Melanie Brunner und Marcel Gigon

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