HOLZ-BLOG - BEMERKENSWERTES AUS DER HOLZBRANCHE


06.02.2024

Herzensangelegenheit aus eigenem Holz

Der Scheunen-Neubau der Familie Schöpfer aus Schüpfheim ist in der Tat eine Herzensangelegenheit aus Holz. Das Holz für die neue Scheune stammt praktisch vollumfänglich aus dem eigenen Wald. Das Spezielle: Von der Liegenschaft Luegibächli hat man direkte Sicht auf den Holzernteplatz. Irgendwie schliesst sich da ein Kreis, oder?

Es war diese Möglichkeit, den Betrieb durch den Kauf von angrenzendem Land zu erweitern, die Bernhard und Patrizia Schöpfer schlussendlich dazu bewogen hat, eine neue Scheune zu bauen. Bestärkend hinzu kam die Tatsache, dass die alte Scheune baufällig war. Ausserdem war es mit der vorhandenen Infrastruktur nicht möglich, zusätzlichen Grund zu bewirtschaften und dessen Ernte zu lagern. So wurde der Abriss der bestehenden Komposition aus Scheune und Wohnhaus beschlossen und im Frühjahr 2022 mit der Planung einer neuen Scheune begonnen. Im Sommer 2022 folgte dann die Baueingabe. Bis die Baubewilligung eintraf, war noch etwas Geduld angesagt. Ende Oktober war es dann endlich so weit: dem Traum einer Scheune aus eigenem Holz stand nichts mehr im Weg. Der Projektplan für die Realisierung war sportlich: Für Abbruch und Aufbau der Scheune würden im Sommer 2023 100 Tage ausreichen müssen. So lange befand sich das eigene Vieh nämlich auf der Alp.

Und dann begannen schon bald die Vorbereitungsarbeiten. Mit der Firma Wicki Holzbau AG aus Marbach hatte Familie Schöpfer einen erfahrenen Partner an der Seite, welcher die Pläne für das neue Bauwerk zeichnete. Die Basis dafür lieferten Schöpfers gleich selbst: die eigentliche Planung der Scheune nämlich, die Aufteilung derselben und die verschiedenen Nutzungsbereiche – davon hatten Schöpfers genaue Vorstellungen. «Wir wissen selbst am besten, was uns in welcher Form dient. Und bei meinen Baggerarbeiten auf verschiedensten Landwirtschaftsbetrieben konnte ich Eindrücke gewinnen, die teilweise in unsere Planungen eingeflossen sind», so Bernhard Schöpfer. Bei der Realisierung des Objekts durfte Familie Schöpfer auf die Dienste ihres ehemaligen Nachbars Peter Felder zählen. «Er arbeitet heute als selbständiger Zimmermann in Flühli, und er konnte uns mit seinem ganzen Fachwissen optimal unterstützen», erzählt Bernhard Schöpfer.

Eigenes Holz wurde verbaut
Der Stolz von Patrizia und Bernhard Schöpfer ist, dass das verwendete Holz aus dem eigenen Wald stammt. Ihr Wald, den sie von ihrem Zuhause aus immer im Blick haben. «Der Wald war reif», erzählt Bernhard Schöpfer im Interview. Für ihn ist die aktive Waldbewirtschaftung ein Muss, um den Wald zukunftsfähig zu erhalten. 290 m3 Rundholz (Fichtenholz) waren es dann, die geerntet und gleich vor Ort von einem Säger mit mobiler Säge verarbeitet wurden. Überhaupt war die sehr effiziente Planung der Holzernte und deren Weiterverarbeitung spürbar. Bauherrin Patrizia Schöpfer erzählt, dass das Holz nach seinem Zuschnitt etwas weiter oben – an ausgesetzter und damit sonniger und windiger Lage – luftgetrocknet wurde. Natürlich war auch diese Lagerstelle vom Luegibächli aus gut sichtbar. Die Transportwege konnten mit dem Lagerplatz auf dem Nachbargrundstück minimal gehalten werden.

Auch für das Abholz der Sägearbeiten gibt es eine optimale Verwendung: Wenn in den kommenden Monaten die Räumlichkeiten auf der Liegenschaft Luegibächli beheizt werden, stammt die Wärme aus der eigenen Schnitzelheizung, die – wie könnte es anders sein – mit eben diesem Abholz, also auch mit eigenem Holz, gespiesen wird.

Den Tieren gefällts
Was der Bauherrschaft ihr grosser Stolz und Wirtschaftsraum, ist den Tieren ihr neues Zuhause. Das Grauvieh, die Kälber und die zwei Pferde, die hier ein neues Daheim gefunden haben, fühlen sich sichtlich wohl. Wer schon einmal in einer Scheune unterwegs war, dem werden vor allem die eingebauten grossen Fenster in den Scheunentoren und Wänden auffallen. «Das war mein Wunsch», gesteht Patrizia Schöpfer lachend. Sie ist es nämlich, die zu Hause für die Landwirtschaft im Einsatz ist, während ihr Mann Bernhard mit seinem Baggerbetrieb auswärts arbeitet. «So habe ich (und nicht zuletzt auch die Tiere) ein helles Ambiente und kann ab und zu die schöne Aussicht während der Arbeit im Stall geniessen.»

Familie Schöpfer ist Beweis dafür, dass es durchaus möglich ist, mit dem eigenen Holz ein Bauprojekt zu realisieren. Wenn man bedenkt, dass am 9. Juni 2023 der Abbruch der alten Komposition erfolgte, und am 4. September 2023 zum ersten Mal in der neuen Scheune siliert werden konnte, dann lässt einen dies staunend zurück. «Wir konnten in allen Phasen dieses Projekts auf wertvolle Partner zählen. Heute blicken wir glücklich zurück und freuen uns ob des wunderbaren Resultats, das hier hoch oben über Schüpfheim seinen Platz gefunden hat», schliessen die Schöpfers dankbar.



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