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16.02.2021

Rahel Gafner, Schreinerin bei der Haupt AG

LHZ: Rahel Gafner, wie lange arbeiten Sie schon als Schreinerin? Wie lange schon für die Firma Haupt?
2007 startete ich mit der Lehre als Schreinerin. Ich kam dann 2010 als Temporär-Angestellte zur Firma Haupt und bin dort seit 2011 fest angestellt. 10 Jahre, die unglaublich schnell vergingen.

Welche Berufe standen bei Ihnen nebst der Schreinerin noch zur Auswahl?
Nach der Schulzeit konnte ich mich nicht richtig für einen Beruf entscheiden. In der näheren Auswahl standen Gärtnerin, Floristin, Schneiderin und Detailhandelsangestellte. Schreinerin war damals noch kein Thema. Entschieden habe ich mich dann für den Beruf der Detailhandelsangestellten. Diese Lehre habe ich dann auch erfolgreich abgeschlossen. Erst, nachdem mir klar wurde, dass ich im Verkauf nicht alt werden möchte, habe ich mich nochmals auf die Suche gemacht und mich für den Beruf der Schreinerin entschieden.

Hatten Sie jemals den Gedanken «Ich kann als Frau doch nicht einen bis anhin typischen Männerberuf lernen»?
Nein. Da ich ja bereits eine Lehre abgeschlossen hatte, wusste ich genau, was ich wollte. Männerberuf hin oder her.

Gibt es bei Ihrem Arbeitgeber noch weitere weibliche Arbeitskolleginnen?
Ja, wir sind insgesamt neun Frauen. Jedoch bin ich zurzeit die einzige Frau in der Schreinerei.

Gibt es für Sie die typischen Frauen- und Männerberufe überhaupt? Konnte dieses Denken in den letzten Jahren etwas aufgelöst werden?
Nein. Diese Bezeichnung sollte es aus meiner Sicht gar nicht mehr geben. Jede/r darf den Beruf ausüben, den er/sie möchte. Leider haben noch zu viele Leute dieses «Männlein-/Weiblein»-Denkens. Aber die Toleranz wurde in den letzten Jahren auf jeden Fall grösser.

Gibt es Aufgaben in Ihrem Beruf, die Sie als Frau nicht ausführen können, vielleicht aufgrund der körperlichen Konstitution? Mussten Sie in solchen Fällen schon auf die Hilfe Ihrer männlichen Kollegen zählen?
Natürlich gibt es Momente und Arbeiten, bei denen mir die Kraft fehlt. Ich kann da aber auf alle zugehen und mir die benötigte Hilfe holen.

Was bringen Sie als Frau in ein Team von Schreinern?
Ich denke, diese Frage können meine männlichen Kollegen besser beantworten. Aber laut Rückmeldung wurde der Umgang untereinander angenehmer.

Gibt es Lieblingsarbeiten, die Sie als Schreinerin erledigen?
Entweder die Arbeit mit dem Bearbeitungscenter, bei welchem es Computerkenntnisse, technisches Flair und manchmal ein «Denken um drei Ecken herum» braucht oder Arbeiten, die viel Geduld, Fingerspitzengefühl und handwerkliches Geschick voraussetzen.

Was halten Sie von der viel diskutierten Frauenquote?
In unserer Branche halte ich nicht viel davon. Was bringt es, eine gewisse Anzahl Frauen einzustellen, wenn diese gar nicht vorhanden sind?

Sie haben sich für den Werkstoff Holz entschieden. Was macht diesen so einzigartig für Sie? Und was bedeutet Ihnen Schweizer Holz?
Holz ist unglaublich vielseitig einsetzbar. Es ist lebendig, flexibel, verändert sich und kein Stück gleicht dem anderen in Farbe, Struktur, Beschaffenheit etc. Man kann fast alles daraus machen. Zudem ist Schweizer Holz der nützlichste nachwachsende Rohstoff in der Schweiz. Wenn ich mit Schweizer Holz arbeite, weiss ich, dass ich nicht nur etwas Schönes damit mache, sondern dass auch vieles dahinter steckt, was unserer Umwelt und Wirtschaft zu Gute kommt.


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