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08.02.2021

Chantal Brauchli, Inhaberin von Brauchli AG, Luzern

LHZ: Chantal Brauchli, was waren Ihre Traumberufe als Kind?
Als Kind wollte ich immer gerne im Spital arbeiten. In späteren Jahren als Teenagerin war der Traumberuf Polizistin.

Heute sind Sie Firmeninhaberin und Geschäftsleiterin der Brauchli AG. Wann wurde Ihnen bewusst, dass es in diese Richtung gehen könnte in Ihrem Leben?
Als ich noch klein war, wurde am Mittagstisch neben vielem anderem auch über das Geschäft gesprochen. So hatte ich immer einen Bezug zum Familienbetrieb. Mit 23 Jahren stieg ich in den Betrieb ein, damals als Sekretärin meines Vaters. Nach und nach konnte ich in wichtigen Schlüsselpositionen nachrücken. Mit 25 wurde mir bewusst, dass ich eines Tages die Nachfolge meines Vaters antreten könnte. Als mein Vater dieses Interesse bemerkte, führte er mich schrittweise an diese Aufgabe heran.

Sie sind in fünfter Generation für das Unternehmen tätig. Damit lädt man sich auch viel Verantwortung und Tradition auf die Schultern. Wie gehen Sie mit solchen Gedanken um?
Unser Betrieb ist tatsächlich ein Familienbetrieb in der fünften Generation. Durch die jahrelange Zusammenarbeit mit meinem Vater wusste ich, was auf mich zukommt. Jedoch war das Wort Verantwortung für mich als 30-jährige Frau ein zentrales Wort, denn man übernimmt mit einem Traditionsbetrieb sehr viel davon. Mir war es immer wichtig, dass unsere 40 Mitarbeitenden weiter in unserer grossartigen Firma arbeiten können und auch zukünftig mit grossen und kleinen Bauaufträgen die Stadt Luzern und Umgebung mitgestalten können.

Wann sind Sie Inhaberin geworden, und wie haben Ihr Vater und Sie diesen Übergang angepackt?
Mit 29 wurde ich Geschäftsführerin und am 1. Januar dieses Jahres Inhaberin. Mein Vater und ich sind alles schrittweise angegangen. Es war für mich wichtig, alle Schlüsselfaktoren zu kennen, um mich optimal auf diese herausfordernde Aufgabe vorzubereiten.

Ihr Unternehmen bietet sowohl Schreiner- wie auch Holzbauarbeiten an. Was ist der Vorteil dieser Kombination?
Diese Kombination bietet viele Vorteile für unsere Kunden sowie für meine Mitarbeitenden. Der Kunde erhält alle Arbeiten in Holz aus einer Hand und profitiert vom grossen Know-how der beiden Sparten. Ebenso darf er von uns ein breites Portfolio erwarten. Für die Mitarbeitenden ist es eine Bereicherung, weil sie voneinander lernen können und punktuell auch in der anderen Abteilung aushelfen dürfen. So haben sie eine abwechslungsreiche Tätigkeit.

Die Brauchli AG steht immer wieder auch im Einsatz in historischem und geschichtsträchtigem Umfeld, so zum Beispiel beim Neuaufbau und der Restaurierung der Kapellbrücke nach der Brandkatastrophe. Was bedeutet Ihnen das?
Es ist immer ein schönes Gefühl, wenn wir bei einem Denkmal geschützten Objekt mitwirken können und motiviert uns alle im Team. Denn was gibt es Schöneres als zu sagen: «Da haben wir mitgewirkt!?»

In Ihrem Unternehmen werden Lernende ausgebildet. Was ist Ihnen an diesem Engagement wichtig? Was sagen Sie generell zum Berufsnachwuchs innerhalb der Branche?
Die Lehrlingsausbildung hat bei uns Tradition und ist für mich eine Herzensangelegenheit: Jungen Menschen den Umgang mit unserem Handwerk beizubringen und ihnen ab und zu auch eine Lebensweisheit mit auf den Weg zu geben. Es ist schön zu sehen, dass wir auch hier in der Stadt viele begeisterte Jugendliche finden, welche Interesse an den Berufen Schreiner und Zimmermann haben. Ich denke, die Verbände beschreiten mit ihren Kampagnen einen guten Weg.

Wie sieht ein "normaler" Arbeitstag der Chantal Brauchli aus?
Ein normaler Arbeitstag sieht wie folgt aus: Ich erledige verschiedenste Administrationsarbeiten sowie Tätigkeiten in der Finanzbuchhaltung. Danach widme ich mich meinen Projekten, diese sind teilweise gross wie beispielsweise ein neues ERP-System einführen oder eher klein wie fürs Marketing einen neuen Text verfassen.

Gibt es Lieblingsarbeiten, die Sie verrichten?
Eine Lieblingsarbeit habe ich nicht direkt. Ich schätze es einfach, dass mein Tag sehr abwechslungsreich ist und immer etwas Zeit bleibt, um mit den Mitarbeitenden und Kunden in Kontakt zu sein. So vergeht die Zeit im Nu.

Zum Schluss die schon obligate Frage: Holz - im Speziellen Schweizer Holz - bedeutet Ihnen?
Für mich bedeutet Schweizer Holz Nachhaltigkeit. Die Wertschöpfung bleibt in der Region und sichert somit Arbeitsplätze. Gerade in der heutigen Zeit finde ich diese Tendenz sehr schön. Es gibt allen ein gutes Gefühl, wenn man weiss, ein produziertes Werkstück kommt zu 100 % aus der Schweiz.


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