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04.01.2022

Spitzentöne dank Produktion in Holz

Bei Bugadas in Muzzano im schönen Tessin wird ein neues Jahr wohl jeweils mit traditionellen Alphornklängen eingeläutet. Schliesslich werden diese imposanten Instrumente hier seit sieben Jahren hergestellt und als Erweiterung des ursprünglichen Schreiner-Angebots verkauft. Man könnte sagen, dass Aldo Bugada aus der Not eine Tugend gemacht hat. Denn – als die Kinder grösser wurden, entstand am Samstagabend plötzlich Spielraum für neue Tätigkeiten. So haben er und seine Frau damit begonnen, Alphorn zu spielen. Ja – und wenn man sich mit Holz so gut auskennt wie sie das tun, dann wurde die Produktion der Instrumente auch gleich mit übernommen. So nahm damals alles seinen Anfang.

Im Dialog mit dem Holz
Das Resonanzholz, das für die Herstellung der Instrumente verwendet wird, stammt aus dem Kanton Graubünden oder von den Dolomiten. Es handelt sich dabei um Mondholz. Dieses wächst auf rund 1300 m. ü. M. und wird im Hochland luftgetrocknet. Wie für alle Arbeitsschritte, die nun folgen, wird auch dafür genügend Zeit eingesetzt. Die Wahl des Holzes für die Produktion der Instrumente ist natürlich essenziell. Der Meister wendet dabei viel Feingefühl an. Er klopft auf das Holz, ja, er spricht quasi mit dem Material. Er hört aufmerksam hin, betrachtet die Maserung und versucht zu verstehen, wie es wohl dereinst klingen könnte. Und das alles macht er, bevor das Holz geschnitten wird.

Fingerspitzengefühl und Geduld
Insgesamt eine Woche braucht es, bis ein Alphorn hergestellt ist. Das tönt nach fast nichts. Bei diesem Zeitraum handelt es sich aber lediglich um die effektive Bearbeitungszeit. In Tat und Wahrheit ziehen vier bis fünf Monate ins Land, bis die ersten Töne aus einem neuen Alphorn erklingen. In der erwähnten Arbeitswoche sind Arbeitsschritte wie das Schneiden, das erste Ausfräsen, das zweite Ausfräsen etc. enthalten. Das Holz muss zwischen den Einzelschritten immer wieder in Ruhe gelassen werden, damit es arbeiten und wieder seinen ursprünglichen Zustand einnehmen kann. Die Herstellung des Traditionsinstrumentes braucht also einiges an Fingerspitzengefühl und viel Geduld.

Präzise und leicht zu spielen
Es versteht sich von selbst, dass die Qualität eines Alphorns von der Holzqualität, aber auch von der Holzbehandlung abhängt. Da das Bugada-Horn leicht ist, spielen es vor allem Frauen, welche Erststimmen sind. Aber auch Musiker, die nicht mehr ganz jung sind, schätzen es, ein leichtes Instrument zu haben. Profis haben erwähnt, dass die Bugada-Hörner präzise und leicht zu spielen seien.

Bei Aldo Bugada im Tessin ist immer ein wenig Weihnachten. Weil – wenn er vor einem fertigen Alphorn steht, dieses in den Händen hält und die Arbeitsprozesse nochmals Revue passieren lässt – dann fühlt er sich jeweils wie ein Kind an Heiligabend, wenn es darum geht, bald die Geschenke auszupacken. Und wenn er am Hang vor seinem Haus steht, Klänge aus seinem Instrument erklingen lässt, dann fühlt er sich mit den grossen Meistern der Klassik verbunden: Amati, Guarneri oder Stradivari (und noch viele mehr) verwenden für ihre Instrumente nämlich das gleiche Holz wie die Bugadas aus Muzzano.


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